Beschreibung
Dokumentarfilm – Wolfgang Landgraeber – Deutschland 2016
Laufzeit: 60 Minuten
Empfohlen: ab 16 Jahren
Aus der Filmbeschreibung:
Wie leben Menschen in einer Stadt, in der viele ihrer Bewohner seit Generationen Kriegswaffen herstellen? In Oberndorf am Neckar, der 14.000-Einwohner-Stadt am Ostrand des Schwarzwalds, sind in den Rüstungsbetrieben Mauser (jetzt Rheinmetall) und Heckler &Koch in den letzten Jahren zwar viele Arbeitsplätze verloren gegangen und die Bundeswehr möchte das G36 aus technischen Gründen ausmustern, doch noch immer schätzen Militärs und Terroristen weltweit die beiden Sturmgewehre G3 und G36. Seitdem der König von Württemberg 1812 im ehemaligen Augustinerkloster eine Gewehrfabrik einrichten ließ haben Millionen Menschen durch Waffen aus Oberndorf ihr Leben verloren. Wolfgang Landgraeber, der sich bereits in den 80er Jahren mit der Oberndorfer Waffenproduktion befasst hat, spürt in seinem neuen Film Veränderungen und Kontinuitäten nach.
Wolfgang Landgraeber (Jg. 1947) ist Fernsehjournalist und Dokumentarfilmer, der vor allem politische, militärische, soziale und ökologische Themen aufgreift. Er zählte bis Ende der 90er Jahre zu den profiliertesten investigativen Fernsehjournalisten des öffentlich-rechtlichen Fernsehens.
Landgraeber ist Mitautor politischer Sachbücher:„Das RAF-Phantom“ (1992) und „Operation RAF“ (1994). Er doziert regelmäßig als Lehrbeauftragter an Filmhochschulen.
Nach dem Studium der Sozialwissenschaften (1969 – 1973) studierte er an der Hochschule für Film und Fernsehen in München (1973 – 1977). Zunächst arbeitete er von 1977 bis 1988 als Redakteur und Reporter beim politischen Fernsehmagazin „Monitor“ (WDR). Es folgte das Magazin „Panorama“ (1977 – 1988). Danach übernahm Landgraeber wechselnde Tätigkeiten beim Fernsehen als Auslandskorrespondent und als leitender Redakteur für WDR und ARD.
Regelmäßig produziert Landgraeber eigene Dokumentarfilme, Fernsehdokumentationen und Reportagen im gleichen Themenspektrum zur Innen- und Außenpolitik der BRD. Ein Schwerpunkt ist dabei Militarismus und Rüstung. Ein wichtiger Beitrag zur rüstungspolitischen Debatte war der Kinodokumentarfilm „Fern vom Krieg“ (1984). Die Kurzfassung „Südfrüchte aus Oberndorf“ war im nicht-gewerblichen Verleih für die Bildungsarbeit erhältlich und hat viel zur politischen Aufklärung über Waffenexporte beigetragen. Seit 2012 arbeitet er als freier Dokumentarfilmer. Für seine Filme und Berichte erhielt Landgraeber über viele Jahre hinweg Preise und Auszeichnungen.